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Full text of "Die Theosophie und die assyrischen "Menschentiere" in ihren Verhältnis zu den neuestan Resultaten der anthropologischen Forschung"

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Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2016 


https://archive.org/details/b24865540 


LANZ-LIEBENFELS  BIBELÜOKUMENTE 

I.  FOLGE  HEFT  II. 


Die  Theosophie 

unb 

bie  assyrischen  »ITlenschentiere« 

in  ihrem  Uerhältnis  zu  ben  neuesten  Resultaten 
ber  anthropologischen  Forsfhung. 


mit  fünf  flbbilbungen 
unb  bem  Porträt  bes  Verfassers- 


Erstes  unb  zweites  Tausenb 


Uerlegt  bei  Paul  Zillmann  in  ßross-Lichterfelbe 


Dr,  ].  Lanz-Licbenfels 


Die  Theosophie 

unb 

bie  assyrischen  »TTlenschentiere« 

in  ihrem  Verhältnis  zu  ben  neuesten  Resultaten 
ber  anthropologischen  Forschung. 

mit  fünf  flbbilbungen 
unb  bem  Porträt  bes  Verfassers. 


Erstes  unb  zweites  Tausenb 


Verlegt  bei  Paul  Zillmann  in  Gross-Lichterfelbe 


Ocn  i f r 


■7  e 


Alle  Rechte,  auch  öas  bcc  Uebersetzung,'  uocbehallen. 


Theosophie  und  Anthropologie, 


5 


Als  H.  P.  Blavatsky  ihre  geniale  ^Anthropogenesis“*) 
schrieb,  da  war  sie  ihrer  Zeit  und  der  Anthropolo- 
gie um  fast  ein  Menschenalter  vorangeeilt.  Erst  heute 
haben  Forschungen  neuesten  Datums  mit  voller  Sicher- 
heit Resultate  zu  Tage  gefördert,  die  eine  geradezu  ver- 
blüffende Identität  mit  den  Feststellungen  der  geistvollen 
Theosophin  aufweisen.  Die  betreffenden  Gelehrten,  wie 
Klaatsch,  Schwalbe  u.  a.  glauben  selbstverständlich, 
dass  sie  diese  Wahrheiten  als  erste  aussprechen,  derweil 
sind  sie  bereits  längst  überholt  und  es  wäre  nun  Sache 
der  objektiven  Wissenschaft,  dem  theosophischen  Problem 
mit  grösserer  Vorurteilslosigkeit  entgegenzutreten,  nach- 
dem es  sich  erwiesen  hat,  dass  die  Ansichten  der  alten 
Esoterik  gerade  in  Sachen  der  Anthropogenesis  einen 
glänzenden  Sieg  erfochten  haben.  Ja,  es  wäre  diese  Ein- 
sicht umso  notwendiger,  da  die  betreffenden  Gelehrten 
einerseits  durch  den  literarischen  Anstand  verpflichtet 
sind,  das  geistige  Eigentumsrecht  und  die  Priorität  an- 
derer zu  respektieren  und  sie  zu  zitieren,  andererseits 
sich  durch  aufmerksames  Lesen  und  Prüfen  der  esote- 
rischen Schriften  der  Alten  vor  weiteren  Irrtümern  und 
Blamagen  zu  bewahren.  Es  ist  allerdinp  richtig,  dass 
zu  dem  Studium  der  esoterischen  Schriften  der  Alten 
nicht  nur  sehr  viel  Zeit,  Geld  und  Müsse,  sondern  auch 
die  Kenntnis  der  verschiedensten  Sprachen  und  vor  allem 
ein  grosser  und  unerschütterlicher  Idealismus  gehört. 
Noch  eine  grosse  Schwierigkeit  stellt  sich  da  dem  Wahr- 
heitssucher entgegen.  Es  ist  uns  die  Terminologie  der 


•)  II.  Bd.  Ton  „Die  Geheimlehre“,  deutsch  bei  Max  Altmano, 
Leipzig. 


fi 


Die  Geheimsprurhe. 


alten  Anthropologie  verloren  gegangen.  Wir  müssenden 
Schlüssel  dazu  wieder  finden.  Ich  habe  in  meiner  „Theo- 
zoologie“ den  Versuch  gemacht,  diese  Terminologie, 
oder  „esoterische  Geheimspräche“,  wieder  zu  rekonstru- 
ieren und  ich  kann  hier  diesen  Gegenstand  nur  ober- 
flächlich berühren.  An  Hand  dieser  esoterischen 
„Geheimsprache“  lesen  sich  die  alten  Schriften 
hochmodern!  Sie  sind  von  einer  Grandiosität  der 
Auffassung  und  von  einer  Tiefe,  die  auf  jedes  em- 
pfängliche Gemüt  erschütternd  und  bezwingend  wirken 
müssen.  Habei  werden  diese  anthropologischen  Wahr- 
heiten nicht  etwa  in  der  Form  trockener  und  nüchterner 
Scholastengelehrsamkeit,  sondern  in  einem  kostbaren 
Kelch  lauterster  und  hehrster  Poesie  kredenzt.  Wer  sich 
einmal  diesem  Studium  hingegeben,  der  vergisst  alles  um 
sich,  um  den  versinkt  die  kleinliche  moderne  Urrassen- 
welt  in  ihrer  zwergenhaften  Erbärmlichkeit.  Der  ge- 
lehrte Jesuit  P.  Kircher  (f  1680)  schreibt  (nachH.  P. 
Blavatsky)  in  seinem  Buche  „Oedipus  Aegyptiacus“ 
(Born  1652—55):  „Ich  gestehe,  dass  ich  lange  Zeit  all 
dies  (die  Atlantis)  für  blosse  Märchen  gehalten  habe,  bis 
zu  dem  Tage,  da  ich  in  den  orientalischen  Sprachen  besser 
unterrichtet,  zu  dem  Schluss  kam,  dass  alle  jene  Legenden 
im  Grunde  bloss  die  Enthüllung  einer  grossen  Wahrheit 
sein  müssen.“ 

So  heisst  es  z.  B.  in  dem  berühmten  anthropogoni- 
schen  Buche  Dzyan*)  St.  29  : „Tiere  mit  Knochen,  Drachen 
der  Tiefe  und  fliegende  Sarpas  wurden  den  kriechenden 
Dingen  hinzugefügt.  Die,  welche  kriechen  auf  dem 
Boden,  bekamen  Schwingen,  die  mit  den  langen 
Hälsen  im  Wasser  wurden  die  Ahnen  der 
Vögel  der  Luft.“ 

Ich  glaube  gegen  diesen  Vers  wird  ein  moderner 
Paläontologe,  auch  wenn  die  Terminologie  nicht  unseren 

*)  Blavateky:  Die  Geheimlehre,  1903, 


Die  mythischen  Wesen  keine  Fabel. 


7 


Liehrbüchern  eotspricht,  nicht  nur  nichts  einzuwonden 
haben,  sondern  er  wird  sich  eher  verwundert  fragen, 
wie  die  Alten  zu  einer  Weisheit  kamen,  die  sich  uns 
erst  in  jüngster  Zeit  geoffenbart  hat.  Denn  erst  in 
neuerer  Zeit  hat  die  W^issenschaft  festgestellt,  dass  sich 
die  Yögel  aus  den  Sauropsiden  entwickelt  haben.*) 

Mit  Recht  schreibt  daher  Bla  vat  sky**) : „Wie 

konnten  die  alten  Nationen  irgend  etwas  von  den  aus- 
gestorbenen Ungeheuern  des  Karbon  und  der  mesozo- 
ischen Zeit  wissen  und  dieselben  sogar  mündlich  und 
bildlich  darstellen  und  beschreiben,  wenn  sie  nicht  ent- 
weder diese  Ungeheuer  selbst  gesehen,  oder  Beschrei- 
bungen von  ihnen  in  ihren  Ueberlieferungen  besessen 
haben,  welche  Beschreibungen  lebende  und  intelligente 
Augenzeugen  notwendig  machen.  Und  wenn  solche 
Augenzeugen  einmal  zugestanden  sind  (wenn  nicht  rück- 
blickendes Hellsehen  zugestanden  wird),  wie  können 
dann  die  ersten  paläolithischen  Menschen  nicht  früher 
gewesen  sein  als  ungefähr  zur  Mitte  der  Tertiärzeit?“ 
Blavatsky  beruft  sich  fernerauf  Gfoulds:  Mythical 
monsters  (1886),  der  sagt:  „Für  mich  besteht  der  grösste 
Teil  dieser  Geschöpfe  nicht  aus  Chimären  sondern  aus 
Gegenständen  vernünftigen  Studiums.  Der  Drache  ist 
nicht  ein  Geschöpf,  das  aus  der  Einbildung  des  arischen 
Menschen  bei  der  Betrachtung  von  Blitzen,  welche  durch 
die  von  ihm  bewohnten  Höhlen  aufleuchteten,  entstand, 
wie  einige  Mythologen  glauben,  sondern  an  Stelle  dessen 
ein  Tier,  das  einstmals  lebte  ...  Es  erscheint  mir  leich- 
ter zu  vermuten,  dass  die  abschwächende  Wirkung  der 
Zeit  den  Ausdruck  dieser  oft  erzählten  Geschichten  ver- 
wischt habe  ...  als  dass  unkultivierte  Wilde  Kräfte  der 
Einbildung  und  poetischen  Erfindung  besitzen  sollten, 

*)  St  ratz:  Naturgesch.  d.  Menschen,  Grundriss  einer  so- 

matologisohen  Anthropologie,  1904,  S.  48. 

**)  1.  c.  S.  216. 


8 


Mythologie  und  Teratologie. 


welche  jene,  deren  sich  die  unterrichtetsten  Nationen 
des  heutigen  Tages  erfreuen,  weit  übertreffen;  weniger 
schwierig  zu  glauben,  dass  diese  wundervollen  Geschich- 
ten von  Göttern  und  Halbgöttern,  von  Riesen  und  Zwergen, 
von  Drachen  und  Ungeheuern  jeglicher  Beschreibung 
Umwandlungen  sind,  als  zu  glauben,  dass  sie  Erfin- 
dungen sind.“*) 

Das  oberflächliche  Lesen  der  alten  Schriften,  Un- 
kenntnis der  Gehoimsprachen  und  — sagen  wir  es  nur 
ehrlich  heraus  — die  Unkenntnis  der  klassischen  und 
orientalischen  Sprachen  in  den  Kreisen  der  Anthropologen, 
die  ja  meist  auch  die  in  der  Gymnasialzeit  erworbenen 
elementaren  Sprachkenntnisse  in  späteren  Jahren  ver- 
schwitzt haben,  sind  der  Hauptgrund,  dass  man  nicht 
schon  längst  den  in  den  alten  Schriften  hinterlegten 
Mythen-  und  Sagenschatz  als  kostbares  paläoanthropo- 
logisches  Material  erkannt  und  richtig  gewürdigt  hat. 
In  allerneuester  Zeit  allerdings  hat  man  hie  und  da  doch 
den  Wert  der  alten  Berichte  etwas  höher  eingeschätzt. 
So  hat  der  Mediziner  Prof.  Schatz  1901  eine  sehr  inter- 
essante Schrift  „die  griechischen  Götter  und  diemensch- 
lichen Missgeburten“  mit  62  erläuternden  und  ver- 
gleichenden Abbildungen  erscheinen  lassen.  Dieser  von 
Schatz  vorgewiesenen  Spur  folgte  Dr.  H.  Bab  in 
einem  sehr  bemerkenswerten  und  gleichfalls  reichillu- 
strierten Artikel  ,, Geschlechtsleben,  Geburt  und  Missge- 
burt in  der  asiatischen  Mythologie“  **).  So  bringt  er 
z.  B.  nebeneinander  einen  Dämon  aus  Maras  Heer  vom 
Gandhararelief,  welcher  bis  in  die  Details  eine  frappante 
Aehnlichkeit  mit  einem  wirklichen  syncephalidenDice- 
p h a 1 u s aufweist.  So  äussert  sich  unter  anderem  H.  B a b 
zu  einer  von  ihm  selbst  aufgenommenen,  sehr  gelungenen 
Photographie  einer  „Zyklopen“-  Missbildung  : „Der 

*)  1.0.8.  228. 

**)  Zeitschrift  f.  Ethnologie,  Berlin  1906,  Heft  3. 


. ► 


Nü.  1.  No.  2. 


No.  3. 


No.  1.  Madamo  Taylor,  das  Mannweib, 

nach  Öaltarino. 


No.  2.  Ein  Dicephalus, 

aus  Maras  Dämonenlieer,  Gaiulharurelief. 


No.  3.  Ein  moderner  Diceplialus  mit  Synceplialio, 

nach  Bab. 


Moderne  Monstra. 


9 


griechische  Polyphem  ist  sicherlich  eine  ganz  naturge- 
treue (?)  Nachbildung  der  Zyklopie“.  So  apodiktisch 
wollen  wir  die  Behauptung  gerade  nicht  aufgestellt  wissen, 
wohl  aber  möchten  wir  auf  Grund  der  alten  Berichte  be- 
haupten, dass  Missbildungen  zum  grösstenteil  Atavismen 
seien,  d.  h.  dass  es  einmal  derartige  lebende  Geschöpfe 
und  zwar  in  grösserer  Zahl  als  heute  gegeben  habe. 
Jedenfalls  dürfen  die  alten  Anthropogonien,  wenn  sie  von 
mehl-köpfigen,  mehrarmigen,  dreiäugigen  und  sonst  ausser- 
gewöhnlichen  Menschenformen  berichten  nicht  a priori 
als  läppische  Ammenmärchen  verworfen  werden. 

Meine  oben  ausgesprochene  Behauptung  kann  umso 
weniger  angefochten  werden,  da  noch  heutzutage  eine 
nicht  unbeträchtliche  Anzahl  von  ganz  absonderlichen 
Missgeburten  kürzer  oder  länger  auch  am  Leben  ge- 
blieben ist.  So  wurde  im  März  1890  dem  Ehepaar  John- 
son in  Haywood  (Wisconsin)  ein  Babypaar,  das  mit  dem 
Steiss  zusammengewachsen  war,  geboren  und  blieb  acht 
Monate  lang  am  Leben.  Es  hätte  vielleicht  noch  länger 
gelebt,  wenn  es  nicht  an  Masern  erkrankt  wäre,  die 
die  Todesursache  waren.*) 

Saltarino  berichtet  auch  von  dem  Dicephalus  Jo- 
hann-Jakob Toccio,  einer  der  grössten  Abnormitäten, 
deren  die  Wissenschaft  gedenken  kann.  Der  Zweikopf 
wurde  am  4.  Okt.  1877  in  Locona  geboren  und  lebte 
1900  noch,  da  Saltarino  von  ihm  schreibt:  „Die  jetzt 
2.8jährigen  Jünglinge  können  zwar  ohne  Beihülfe  auf- 
recht stehen,  müssen  jedoch  beim  Gehen  unterstützt 
werden.  Sie  erfreuen  sich  der  besten  Gesundheit  und 
können  nach  Aussage  der  Aerzte  ein  hohes  Alter  er- 
reichen.“ Ein  Gegenstück  zu  Toccio  ist  der  Hindu 
Lalao,  der  ^Mensch  mit  zwei  Körpern,  4 Händen  und 


*)  Saltarino,  Abnormitäten,  Düsseldorf,  1900.  Verlag  Lintz. 


10 


Die  alten  Kontinente. 


4 Füssen*),  dei  1900  bereits  27  Jahre  alt  Nvar  und  sich 
1894  verheiratet  hatte. 

Wenn  heute  noch  tatsächlich  derartige  sonderbare 
Wesen  nicht  zu  selten  Vorkommen,  warum  sollen  sie  in 
früheren  Zeiten  und  in  früheren  Erdperioden  absolut  un- 
denkbar und  unmöglich  gewesen  sein?  Ferner  hat  die 
Wissenschaft  seit  Jahrhunderten  unter  dem  Einfluss  dreier 
Suggestionen  gearbeitet,  die  für  sie  höchst  verhängnis- 
voll wurden.  Die  erste  Suggestion  ist  die  theolo- 
gische Suggestion,  die  sich  vornehmlich  auf  die  total 
falsch  interpretierte  Bibel  stützte.  Dass  die  Bibel  gleich- 
falls Kenntnis  von  dom  Urmenschen  und  den  Tier- 
menschen hatte,  und  dass  sie  ein  Teil  der  esoterischen 
Weisheit  der  Alten  gewesen  sei,  dürfte  sich  aus  meiner 
bisherigen  Untersuchung  mit  voller  Klarheit  ergeben 
haben.  Die  zweite  Suggestion  war  die  unbegründete 
Annahme,  dass  die  Land-  und  Meergrenzen  auf 
der  Erde  stabil  gewesen  seien.  Allerdings,  wer 
steif  an  der  jetzigen  Gestaltung  der  Kontinente  festhält, 
der  wird  nie  das  palaeoanthropologische  und  rassenge- 
schichtliche Problem  lösen  können.  Obwohl  nun  die 
Geologie  längst  festgestellt  hat,  dass  die  Landmassen 
sich  seit  dem  Primär  ganz  wesentlich  verschoben  und 
die  heutige  Erdgestaltung  erst  im  Quartär  herausgebildet 
habe,  gibt  es  docli  noch  genug  Rassenforscher  und  Eth- 
nologen, die  bei  ihren  Untersuchungen  von  der  ehema- 
ligen Landverbindung  zwischen  Amerika  und  Europa 
(Atlantis)  und  Afrika,  Asien,  Australien  und  Amerika 
(Lomurien)  aus  blosser  Opposition  gegen  die  Theosophie 
abschen  zu  müssen  glauben.  Atlantis  und  Lemurien 
haben  aber  bestanden!  Das  muss  heute  sogar  die  Wissen- 
schaft nolens  volens  zugestehen.  Nur  gebraucht  sie  — 
wieder  aus  Unkenntnis  der  esoterischen  Litteratur  **) — 


*)  öaltarino;  1.  c.  S.  54. 

**)  So  Neumayr,  Erdgeschiclite,  1895. 


Atlantier  und  Lemurier. 


11 


andere,  frei  erfundene  Namen  und  spricht  von  einem 
brasilianisch-äthiopischen  sinoaustrischen,  turanischen, 
skandinavischen,  arktischen  Continente. 

Neumayr  bringt  in  seiner  „Erdgeschichte“  (1895) 
eine  Abbildung  der  Continente  in  der  Jurazeit.  Wenn 
man  dazu  die  Karte  der  Lemuria  in  dem  theoso- 
phischen  Buch  W.  Scott-Elliot : ,,Das  untergegangene 
Lemuria“  (1905)  vergleicht,  so  muss  man  zugeben,  dass 
die  beiden  Karten,  deren  Verfasser  in  keinerlei  Be- 
ziehung zu  einander  stehen,  eine  auffallende  prinzi- 
pielle Verwandtschaft  aufweisen.  Beiden  Karten  ist  ge- 
meinsam, dass  sie  zeigen,  dass  in  der  ehemaligen  Zeit 
in  der  südlichen  Halbkugel  die  Landmasse  überwog,  dass 
sowohl  zwischen  Australien  und  Amerika,  und  zwischen 
Europa,  Afrika  und  Amerika  Landverbindungen  bestanden. 
Als  die  beständigsten  Landmassen,  die  sich  durch 
die  verschiedensten  Erdperioden  stets  über  den  Meeres- 
spiegel erhielten,  erscheinen  Grönland,  Island  und  Skan- 
dinavien. 

Dadurch  erklärt  sich  zugleich,  warum  sich  gerade 
im  Umkreis  dieser  Gebiete  die  höchste  Menschenrasse, 
die  der  Arier,  entwickeln  konnte.  Die  Beständigkeit 
dieser  Landmassen  ermöglichte  einerseits  eine  ruhige  und 
lange  Aufwärtsentwicklung,  andererseits  begünstigte  die 
insulare  Lage  dieser  Gebiete  die  lieinzucht  imd  Dif- 
ferenzierung. Ebenso  wie  sich  in  allen  Mythologien  die 
hellen  guten  Götter  den  bösen  dunklen  Göttern,  die 
Äsen  den  Wanen  feindlich  entgegenstehen,  so  stehen  in 
der  Theosophie  die  Atlantier  den  Lemuriern  gegenüber 
und  so  stellt  die  Erdgeschichte  eigentlich  einen  Kampf 
dej-  Flora  und  Fauna  der  südlichen  mit  der  nördlichen 
Hemisphäre  dar.  Es  handelt  sich  ja  dabei  nur  um  ver- 
schiedene Namengebung  und  Terminologien,  während 
das  Wesen  der  Sache  dasselbe  ist. 

Die  dritte  Suggestion,  die  die  Wissenschaft  gefangen 


12 


Das  elektrische  Auge. 


hielt  und  heute  noch  gefangen  hält,  ist  der  starre  Glaube 
an  die  unveränderte  Sinnes-Organisation  der  Tier-  und 
Menschenwelt. 

W.  Bölsche,  der  wahrlich  nicht  unter  die  Theo- 
sophen  zu  stellen  ist,  äusserte  sich  einmal  treffend  über 
diesen  Gegenstand: 

„Unser  Körper  reagiert  direkt  offenbar  nur  auf 
einen  ganz  bestimmten  Ausschnitt  der  Dinge.  Denken 
wir  uns  die  Welt  als  eine  unermessliche  Skala,  so 
fasst  das  unmittelbare  Reich  unserer  Sinne  davon  nur 

ein  Paar  Strich  eichen Wenn  wir  auch  von  einem 

Anlauf  etwa  zu  einem  magnetischen  Sinnesorgan  selbst 
nichts  wissen  (?),  so  kennen  wir  doch  andere  rätsel- 
hafte Yersuchsstellen,  die  irgend  etwas  „mehr“  bezweckt 
zu  haben  scheinen.  Der  offenbar  grossartigste  Yersuch 
war  das  sogenannte  Scheitelauge,  das  bei  den  ur weltlichen 
Sauriern  an  der  Grenze  des  Amphibien-  und  Rcptilien- 
geschlechtes  lange  Zeit  eine  entschiedene  Rolle  gespielt 
hat.  Die  Zirbeldrüse  unseres  Gehirns  ist  ein  letztes 
Ueberbleibsel.  Wie  die  Anatomie  der  vor  weltlichen 
Reptilien  erweist,  handelte  es  sich  nicht  blos  um  ein 
einfaches  Auge,  sondern  um  einen  besonderen  Sinnen- 
apparat.“*) 

Bölsche  gesteht  damit  die  Möglichkeit  eines 
• dritten  Auges  zu,  von  dem  es  nach  Blavatsky  im 
Buche  Dzyan**)  heisst: 

„Sie  erbauten  Tempel  dem  menschlichen  Körper, 
den  männlichen  und  weiblichen  verehrten  sie.  Da 
wirkte  das  dritte  Auge  nicht  mehr.“ 

Gerade  das,  was  Blavatsky  über  das  dritte  Auge 
sagte,  wurde  seinerzeit  von  den  Wissenschaftlern  so 
bitter  verspottet  und  verhöhnt.  Und  wie  hat  gerade 

*)  W.  Bölsche:  Das  Unbewohnbare  in  der  Natur,  („Wochc‘‘| 

1903;  S.  21  30). 

•*)  VIII.  St.  42  Y.,  1.  c.  S.  284. 


Die  Zirbeldrüse  ein  Kohärer  ? 


13 


auf  diesem  Gebiete  die  alte  Esoterik  wieder  gesiegt! 
Heute,  wo  sich  uns  mit  der  drahtlosen  Telegraphie  ganz 
neue  Perspektiven  eröflfnet  haben,  ist  uns  der  Gedanke 
an  ein  elektrisches  Auge,  das  gleich  dem  Cohärer  auf 
elektrische  Wellen  reagiert,  nicht  mehr  abenteuerlich. 
Die  ganze  Konstruktion  der  Zirbeldrüse,  besonders  der 
„Gehirnsand“,  weisen,  wie  ich  bereits  in  meiner  Theozo- 
ologie ausgeführt  habe,  auf  eine  elektrische  Funktion 
dieses  rätselhaften  Auges  in  der  Urzeit  hin,  was  man  um 
so  weniger  bezweifeln  kann,  als  man  ja  erst  in  allerjüng- 
ster Zeit  die  Wirkungsweise  und  Oekonomie  anderer 
gleichfalls  höchst  eigentümlicher  Organe,  z.  B.  der  Milz, 
Leber,  Schilddrüse  genauer  erforscht  hat.  Ja,  man  ist 
geradezu  gezwungen,  für  den  „Yormenschen,“  den 
sekundären  Proanthropos,  eine  besondere  Organisation  an- 
zunehmen; denn  wie  hätte  er  sich  sonst  gegen  die  fürchter- 
lichen und  gewaltigen  Saurier-Ungetüme  als  Art  sieg- 
haft behaupten  können?!  Mit  Recht  sagt  Klaatsch,*) 
der  heute  wohl  die  erste  wissenschaftliche  Autorität  auf 
dem  Gebiete  derPaläoanthropologie  ist,  von  dem  diluvialen 
Menschen : 

„Der  Mensch  von  Taubach  und  Chelles  war  sicherlich 
in  vielen  Fähigkeiten  dem  modernen  Menschen  überlegen. 
Wäre  er  es  nicht  gewesen,  wie  hätte  sich  das  Menschen- 
geschlecht bei  der  rohen  Technik  in  dem  mörderischen 
Kampf  gegen  die  vorweltlichen  Ungeheuer  erhalten  kön- 
nen.“ Und  an  einer  anderen  Stelle;  „Der  altdiluvialo 
Mensch  hatte  einen  stark  entwickelten  Hinterhauptlappen. 
Da  man  gerade  dort  die  Centren  für  optische  Eindrücke 
gefunden  zu  haben  glaubt,  so  wurde  die  Meinung  ge- 
äussert,  dass  die  altdiluvialen  Jäger  einen  besonders 
scharfen  Beobachtungssinn  besessen  haben,  während  In- 
telligenz und  Sprache  zurückstand.“  Nun,  die  alten 


*)  Klaatsch:  Entstehung  u.  Entw.  3.  Meoschengeschl:  S,  306* 


14  Die  Urmenschen  bei  Saxo  Giammatikus. 

Quellen  enthalten  darüber  ganz  positive  Berichte!  So 
sagt  Saxo  Gramma  tiku  s II,  19: 

Vor  Zeiten  gab  es  3 Arten  von  Zauberriesen.  Die  erste  von 
ihnen  waren  Menschen  von  ungeheuerlicher  Erscheinung,  welche 
das  Altertum  Riesen  nannte,  sie  übertrafen  das  Maas  menschlicher 
Grosse  weit  durch  ihren  gewaltigen  Körperbau.  Die  zweiten  besessen 
zuerst  die  Fähigkeit  wahrzusagen  und  verfügten  über  die  pythonische 
Kunst.  Wenn  sie  auch  den  vorigen  an  Körpergrösse  nachstanden, 
übortrafen  sie  sie  doch  an  lebhafter,  geistiger  Anlage.  Zwischen 
ihnen  und  den  Riesen  wurden  fortwährend  Kämpfe  um  die  oberste 
Gewalt  ausgefochten,  bis  die  Zauberer  siegreich  das  Riesengeschlecht 
unterjochten  und  sich  nicht  nur  das  Recht  der  Herrschaft,  sondern 
auch  den  Ruf  der  Göttlichkeit  aneigneten.  Beide  Geschlechter  aber 
zeichneten  sich  durch  höchste  Geschicklichkeit  darin  aus,  die  Augen 
zu  täuschen,  die  eigene  Gestalt  und  die  anderer  durch  verschiedene 
Erscheinungsarten  zu  verändern  (d.  i.  sie  hatten  grosse  Variations- 
breite und  Bastardicrfähigkeit!) 

Die  Menschen  der  dritten  Art  aber,  welche  aus  der  wechsel- 
seitigen Vermischung  der  beiden  vorigen  entsprossen,  entsprechen 
weder  in  Körpergrösse  noch  durch  die  Ausübung  von  Künsten, 
der  Natur  ihrer  Erzeuger.“ 

Genau  denselben  Bericht  finden  wir  in  den  Schöpfungs- 
sagen der  Maja-Indianer  wieder.  Nach  diesen  war  das 
erste  Weltalter  das  Weltalter  der  „Erde“  (Tlaltonatiuh), 
das  Zeitalter  der  Riesen.  Im  zweiten  Zeitalter  (des 
„Feuers“,  Tletonatiuh)  w'urden  die  Menschen  in  Yögel 
verwandelt.  Das  dritte  Zeitalter  hiess  das  Zeitalter  der 
„Luft“  (Ehekatonatiuh.)  In  diesem  kam  ein  neues 
Menschengeschlecht  vom  Osten  her,  das  zuerst  den 
Riesen  diente,  später  aber  zu  deren  Herr  wurde*). 

Für  eine  besondere  optische  Organisation  des  Ur- 
menschen spricht  aber  vor  allem  die  paläolithische  Kunst. 
Die  Ritzzeichnungen,  die  man  in  den  Höhlen  gefunden 
hat,  sind  von  einer  Treffsicherheit,  und  einer  Realistik, 
die  von  einem  modernen  Zeichner  kaum  überboten  wer- 
den könnten.  Die  darauffolgende  neolithische  Zeit  bringt 
zwar  für  die  Menschheit  gewaltige  technische  und 

*)  J.  G.  Müller:  Gesch.  der  amerik.  Urreligionen,  1867. 


Die  Heilige  mit  dem  Bart, 


15 


kulturelle  Neuerungen,  aber  die  Feinheit  der  paläoli- 
thischen  Kunst  ist  wie  von  einem  Windhauch  wegge- 
blasen. Die  Prähistoriker  setzen  daher  zwischen  palä- 
olithischer  und  neolithischer  Zeit  den  sogenannten  Hia- 
tus*) (die  klaffende  Leere)  an,  dessen  Ursache  ihnen 
aber  rätselhaft  ist.  Sie  ist  aber  gar  nicht  rätselhaft, 
wenn  man  sie  wie  die  alten  Berichte  auf  die  Vermischung 
der  höheren  Menschen  mit  den  Menschentieren  und  auf 
ihre  „Entgöttlichung“  und  auf  den  Verlust  höherer  Sinnes- 
organisation zurückführt.  Damit  wird  aber  ein  grosser 
Complex  dunkler  Fragen  in  ein  ganz  neues  Stadium  der 
Diskussion  gerückt.  Denn  ist  es  nach  all  dem  höchst 
wahrscheinlich,  ja  geradezu  gewiss,  dass  der  Mensch 
optisch  anders  organisiert  war,  so  kann  a priori  eine 
andere  Organisation  des  Sexualorganismus  nicht  abge- 
wiesen werden.  Zumindesten  erwächst  den  Vertretern 
der  Wissenschaft  die  Pflicht,  hier  genauer  nachzuprüfen. 

Alles,  was  Abnormität  ist,  kann  zum  grössten  Teil 
als  Archaismus  ausgelegt  und  begründet  werden.  Wir 
haben  heute  noch  Zwitter  und  wir  müssen  daher  alten 
Schriftstellern,  die  sich,  wie  z.  B.  Herodot,  in  neuester 
Zeit  als  durchaus  zuverlässige  Berichterstatter  erwiesen 
haben,  Glauben  schenken,  wenn  sie  erzählen,  dass  seiner- 
zeit Bisexualität  häufiger  war  als  heute.  Das  sind  his- 
torische Fakten,  und  wer  sie  bekämpfen  will,  muss  mit 
historischem  uud  linguistischem  Rüstzeug  angreifen. 
Medizinische  Meinungs-  und  Hypothesen-Anthropologie, 
die  meist  zugleich  mit  ihrem  akademischen  Vertreter  in 
Pension  geht,  ist  nicht  geeignet  historische  Tatsachen 
zu  erschüttern. 

Halten  wür  aber  an  der  Tatsache  einer  häufigeren 
Bisexualität  im  Altertum  und  der  Vorzeit  fest,  dann 
sind  uns  manche  sexualpathologische  Erscheinungen  der 
Gegenwart  durchaus  begreiflich. 

*)  Vergl.  Hoernes,  der  diluviale  Mensch,  1903. 


16 


Die  eierlegenden  Vormenschen. 


Hermaphroditen  gibt  es  heutzutage  noch  nicht  allzu 
selten.  Sie  sind  nichts  Ungewöhnliches.  Seltener  schon 
sind  die  sogenannten  Mannweiber.  Die  alten  Sagen  und 
Legenden  wissen  viel  von  diesen  bärtigen  Weibern  zu 
erzählen,  eine  wird  sogar  — und  bezeichnender  Weise 
in  Tirol,  Schweiz  und  Südbayern  — als  Heilige  verehrt, 
es  ist  dies  die  hl.  Kümernis*),  offenbar  der  aus  dem 
germanischen  Heidentum  herübergerettete  zweigeschlecht- 
liche Grymir.  ,, Bartdamen“  gibt  es  auch  heutzutage  viele, 
so  die  in  Fort  Wayne  N.-A.  geborene  Mine.  Meyer**), 
dann  die  wie  ein  würdiger  Kapuzinermönch  aussehende 
Mine.  Taylor  (geb.  1832  in  Lincoln)  und  ein  Mädchen, 
das  Bab  in  seinem  hier  bereits  zitierten  trefflichen 
Artikel  über  die  Missgeburten  und  die  orientalische 
Mythologie  abbildet  f)-  Die  sogenannte  „exakte“  ma- 
terialistische Wissenschaft  muss  auf  diesem  Gebiet  neu- 
estens  gegen  ihren  Willen  Position  auf  Position  räumen. 
So  sieht  sich  Stratz  in  seiner  Naturgeschichte  des 
Menschen  tt)  zu  der  so  manchem  ,, Gelehrten“  ungeheuer- 
lich klingenden  Aeusserung  genötigt: 

„Wohl  aber  lassen  die  auch  beim  Menschen  ge- 
fundenen Rudimente  der  Sauropsidenbildung  den  Schluss 
zu,  dass  der  Mensch  zunächst  wegen  seiner  grösseren 
Variationsbreite  einen  älteren  Zustand  darstellt,  ausser- 
dem aber  darf  man  annehmen,  dass  er  unter  gegebenen 
Umständen  sehr  wohl  imstande  wäre,  im  Laufe  der 
Zeiten  durch  weitere  Ausbildung  seiner  hierzu  veranlagten 
Gebilde  auch  noch  die  Fähigkeit  des  Eierlegens  zu 
erwerben.“ 

Wer  hätte  je  geahnt,  dass  H.  P.  Blavatsky  mit 
der  Behauptung  der  eierlegendon  Vormenschen  eine 

*)  Sepp:  d.  Religion  der  alten  Deutschen,  1890. 

**)  Saltarino  1.  c.  S.  5. 

t)  Zeitschr.  f.  Ethnologie,  1906,  S.  278. 

tt)  S.  109. 


Nicker  und  Zwerge. 


17 


80  glänzende  Rehabilitation  finden  würde!?  Denn  was  in 
der  Zukunft  sein  kann,  kann  in  der  Vergangenheit  viel 
eher  faktisch  gewesen  sein!  — 

Nachdem  nachgewiesen  ist,  dass  die  einzelnen  Sinnes- 
organe des  Vormenschen  anders  eingerichtet  waren,  als 
die  unsrigen,  kann  die  Annahme,  dass  das  ganze  Aeussere 
der  Vormenschen  ein  anderes  war,  noch  viel  weniger  an- 
gezweifelt  werden. 

II.  P.  Blavatsky  kennt  bereits  die  „Wasser- 
menschen“, die  wir  in  den  assyrischen  pagutu  wieder 
vor  uns  sehen,  wenn  sie  aus  11,6  des  Dzyanbuches  zitiert : 
„Die  Wasser menschen,  schrecklich  und  böse,  schuf 
sie  selbst  aus  den  Ueberbleibselu  von  anderen.  Aus  dem 
Abfalle  und  Schleim  Ihrer  Ersten,  Zweiten  und  Dritten 
bildete  sie  dieselben.  Die  Dhyani  kamen  und  sahen 
— — die  Dhyani  aus  der  hellen  Vater-Mutter  (Ilerma- 
phroditischeii  Menschen)  aus  den  weissen  Regionen 
kamen  sie,  aus  den  Wohnungen  der  Unsterblichen- 
Sterblichen,  *)“ 

Gerade  die  pagutu  machen  mit  ihrer  Schuppenhaut 
und  ihren  ganz  zum  Schwimmen  eingerichteten  Bau  einen 
höchst  ai’chaistischen  Eindruck.  Solche  alte  Formen 
werden,  wenn  nicht  andere  äussere  Umstände  wirksam 
sind,  im  Kampf  ums  Dasein  ausgerottet.  Deswegen 
heisst  es  im  Dzyanbuche  II,  8**)  „Die  Lha’s  von  oben 
und  die  Lhamayin  von  unten  kamen.  Sie  erschlugen 
die  Formen,  welche  zwei-  und  viergesichtig  waren.  Sie 
bekämpften  die  Bockmenschen  und  die  Hundsköpfigen 
Menschen  und  die  Menschen  mit  Fischkörpern.“ 

Neben  den  Nickern,  den  Wasserbewohnerii  reden 
die  alten  Geheimschriften  auch  von  den  höhlenbewoh- 
nenden Zwergen. 


*)  Blavatsky,  1.  c.  58. 

*•)  ibid.  66. 


18 


Wichteln,  Butzen  und  Rübezageis. 


Lange  hat  sich  die  Wissenschaft  gesträubt,  die 
Existenz  von  Zwergen  zuzugeben.  Heute  ist  dieser  aus- 
sichtslose Kampf  völlig  zu  Gunsten  der  alten  Esoterik 
entschieden.  Die  Pygmäen  sind  heute  durch  Funde  auf 
der  ganzen  Erde  in  alter  Zeit  völlig  sicher  nachgewiesen,  *) 
Der  Kommentar  zum  Dzyanbuche  gibt  sogar  die 
Gründe  an,  warum  die  Zwerge  entstanden  sind : 

,Eis  und  Frost  kamen  und  Menschen,  Pflanzen 
und  Tiere  wurden  in  ihrem  Wuchs  zwergartig  . . . 
cs  nahmen  die  Menschen  beträchtlich  an  Grösse  ab  und 
ihre  Lebensdauer  wurde  verringert;  da  sie  in  der  Fröm- 
migkeit herabgesunken  waren,  vermischten  sie  sich  mit 
den  tierischen  Passen  und  vermählten  sich  mit  Riesen 
und  Zwergen  . . . viele  erlangten  göttliches,  mehr  noch 
ungesetzliches  Wissen  und  folgten  dem  linken  Pfad“  **). 

In  diesen  Versen  sind  offenbar  Wesen  gemeint,  die 
mit  den  assyrischen  baziati,  ägyptischen  Patäken  iden- 
tisch sind.  In  Kiederösterreich,  in  der  Umgebung  Wiens, 
gibt  es  eine  Menge  von  Erdbauten,  sogenannte  Erdställe, 
die  nur  von  einem  Zwerggeschlecht  hergestellt  sein 
können.  Einerseits  bestehen  diese  Bauten  aus  einem  so 
kunstvollen  System  von  Gängen  und  Kammern,  dass 
sie  nicht  von  niederen  Tieren  oder  Kindern  hergestellt 
w^orden  sein  können.  Aber  auch  nicht  Menschen  unserer 
normalen  Grösse  können  sie  gegraben  haben,  da  manche 
Gänge  und  Kammern  eng  und  klein  gebaut  sind,  und 
es  ausgeschlossen  ist,  dass  sie  Menschen  unserer  Dimen- 
sionen hätten  bewohnen  können.***) 

Aber  nicht  allein  Knochenfunde  und  Bauwerke  be- 
stätigen das  ehemalige  Dasein  dieser  baziati  - Zwerge. 

*)  Kollmann:  Pygmäen  in  Europa  und  Amerika  [Globus 
1902,  325);  Thilenius:  prähist.  Pygmäen  in  Schlesien  (ibid.  1903, 
273);  Nüresch:  d.  Schweizerbild,  (Zwergeufundstätte)  1902. 

**)  Blavatsky,  1.  c.  S.  343. 

***)  Kiessling:  E.  Wanderung  im  Po  igre  i ch  , 1899;  Kar- 
ner: Künstliche  Höhlen  ans  alter  Zeit,  1903. 


Antike  und  moderne  Zwerge. 


19 


Es  gibt  auch  noch  heutzutage  nicht  wenig  echte  Rassen- 
zwerge. Als  Rassenzwerg  ist  jenes  Individuum  zu  be- 
greifen, das  wieder  Zwerge  zeugt.  Yom  Rassenzwerg 
sind  die  Kümmerzwerge  und  Krüppel  zu  unterscheiden, 
deren  Wuchs  infolge  irgend  welcher  äusserer  Einflüsse 
hinter  dem  normalen  Wuchs  zurückblieb. 

Es  ist  nun  zu  beachten,  dass  in  allen  jenen  Land- 
strichen, wo  die  Sagen  und  Märchen  von  Zwergen,  Berg- 
raännchen,  Wichteln,  Butzen,  Rübezageis  u.  dergl.  be- 
richten [Riesengebirge,  Alpen  usw.]  wo  die  Ortsnamen 
mit  „Schratt“,  „Butz“,  „Fohl“,  „Scheuch“  zusammen- 
gesetzt sind,  sich  noch  heute  inferiore  Menschentypen 
häufiger  finden,  als  an  anderen  Stätten. 

Auffallend  häufig  kommen  Rassenzwerge  in  der 
Nähe  alter  Klöster  [z.  B.  Admont  in  Steiermark]  vor, 
wo  sie  von  der  Klosterküche  erhalten  werden  und  wo 
sie  auch  leicht  — insbesonders  wenn  der  Ort  ein 
Wallfahrtsort  ist  — Gelegenheit  finden,  mit  Weibern 
geschlechtlich  zu  verkehren  und  ihre  Rasse  fortzupflanzen. 
Das  Yolk  hat  daher  nicht  ganz ‘unrecht,  wenn  es  die 
„Y^allfahrtskinder“  etwas  misstrauisch  ansieht.  Diese 
Zwerge  zeichnen  sich  durch  eine  w^ahrhaft  urmensch- 
lich- dämonische  Geilheit  aus  und  können  Frauen  im 
höchsten  Grade  gefährlich  werden.  Uebrigeus  muss  ich 
aus  meiner  Erfahrung  konstatieren,  dass  die  Frauen 
meistenteils  auf  die  Werbungen  dieser  Schratte  sehr  gern 
eingehen,  mehr  eingehen,  als  man  sich  träumen  lässt. 
Seit  in  Niederösterreich  diese  Rasse  in  einem  Idioten- 
heim interniert  ist,  ist  der  Prozentsatz  der  Idioten  rapid 
gesunken,  während  er  in  Obersteiermark,  Salzburg  und 
Kärnten,  wo  diese  „Cretins“  frei  hcrumlaufen,  noch 
ziemlich  hoch  ist. 

Wer  z.  B.  die  Rassenzwerge  Madame  Taylor*)  [geh. 


*)  Saltarino:  Abnormitäten,  S.  3. 


20 


Der  Urmensch  bei  Homer. 


in  Peru],  Marquis  Wolga  und  Marquise  Louise*), 
General  Thom  **)  mit  den  assyrischen  Baziati  vergleicht, 
der  wird  nicht  mehr  leugnen  können,  dass  es  sich  hier 
um  ein  und  dieselbe  Menschenart  und  nicht  um  ein  Spiel 
des  Zufalles  handelt.  Sie  haben  denselben  mächtigen 
Ilumpf,  dieselben  kurzen  Extremitäten,  den  breiten 
mongoliden  Schädel  mit  den  grossen,  tiefsitzenden  und 
abstehenden  Ohren.  Ja,  die  ganze  Physiognomie  gleicht 
völlig  den  Physiognomien  der  assyrischen  baziati  und 
ägyptischen  Patäken. 

Der  haarigen,  den  heutigen  Menschen-Affen  am 
nächsten  stehenden  Udumi  gedenkt  der  Kommentar  zum 
Dzyanbuche  mit  den  Worten  : 

„Sie  hatten  menschliche  Gestalt,  aber  hatten  die  un- 
teren Gliedmassen  bereits  mit  Haaren  bedeckt  . . .“***) 

Bekanntlich  heisst  Esaii  in  der  Bibel  auch  Edoin 
und  ist  der  Stammvater  der  als  Urmenschen  geschilderten 
Edomiter  und  Hori  ter.  Dazu  kommt  noch,  dass  in  den 
Keilinschriften  das  Wort  Udumu  zweimal  zur  Bezeich- 
nung für  die  Landschaft  Edoin  gebraucht  wird.  ****)  Wir 
wissen  auch  aus  der  Bibel,  dass  Esau-Edom  haarig 
war.  f)  Erst  nunmehr  wird  uns  die  Jakobssage  ver- 
ständlich. Denn  Esau  und  seine  Rasse  wird  als  die 
tierische  Rasse  verworfen,  damit  der  höherrassige  Jakob 
der  Erbe  der  Verheissung  werde.  Ebenso  begreift 
man  den  Hass  Jakobs  gegen  die  Edomiter. 

Schon  Georg  Smith  sagt  in  seinem  Buche  „Chal- 
dean  account  of  Genesis“,  dass  das  Wort  ,,Adam“  in  den 
anthropogonischen  Mythen  nicht  als  Eigennamen  für  das 


♦)  ibid.  S.  30. 

**')  ibid.  43. 

***)  Blavatsky,  l.  c.  300. 

♦***)  Keilinachr.  Bibliothek  V.  Band  S.  190  und  353. 
t)  Genesis  XXVII,  11. 


Der  „Öündenfall“  die  Hybridisation. 


21 


erste  menschliche  Wesen,  sondern  als  Bezeichnung  für 
Menschheit  gebraucht  werde. 

Die  assyrischen  Udumi  stammen  nach  den  Keilin- 
schriften aus  der  Landschaft  Edom  [Adini].  In  genau 
derselben  Gegend  waren  aber  nach  der  Bibel  Ueberreste 
von  Riesengeschlechtern.  Denn  so  heisst  es  in  Deute- 
ronomium III,  12  : 

„Denn  allein  von  dem  Geschlechte  der  Riesen  [re- 
phajim]  ist  übrig  Og,  der  König  von  Basan,  dessen 
„eiserne“  Lagerstätte  noch  gezeigt  wird.“  Von  genau 
derselben  Gegend  am  Hermon  [am  „Arimerberg“]  weiss 
Homer,  Ilias  II,  781  ff.  fast  wörtlich  dasselbe  Faktum 
zu  berichten: 

„Laut  wie  unter  dem  Zorne  des  donnerfrohen 
Kronion, 

Wenn  er  das  Arimerland  um  die  Lagerstätte  der 
Riesen 

Geisselt,  wo,  wie  sie  sagen,  Thyphoeus  lieget  im 
Grabe.“ 

Es  ist  nun  bezeichnend,  das  Hesychius  die  Arimer- 
Berge  [d.  i.  den  Hermon !]  mit  „Affen- Gebirge“  kommen- 
tiert. Bei  solch  auffallender  Uebereinstimmung  von 
Berichten  ganz  verschiedener  Quellen  ist  an  blosse  Ein- 
bildung nicht  mehr  zu  denken.  Wir  haben  es  hier  mit 
rassengeschichtlichen  Urkunden  zu  tun,  die  alles  haar- 
scharf bestätigen  und  ergänzen,  wasBlavatzky  schon 
vor  fast  30  Jahren  theosophisch  begründet  hat. 

Das  Udumu,  der  biblische  Adam,  spielt  in  der  bib- 
lischen und  christlichen  Spekulation  eine  Hauptrolle,  ja 
Adam  ist  der  Ausgangspunkt  und  der  Endpunkt  aller 
biblischen  Theologie.  Adam  stürzt  durch  seinen  „Fall“ 
das  Menschengeschlecht  ins  Elend,  aus  dem  es  durch 
den  zweiten  Adam  wieder  gerettet  werden  soll.  Sowohl 
die  Bibel  als  auch  die  Väter  äussern  sich  über  den 
„Sündenfall“  nur  sehr  geheimnisvoll,  sie  entschleiern 


22 


Die  Unzucht  mit  den  Menscheutieren. 


dieses  grösste  Mysterium  exoterisclien  Blicken  nicht. 
Der  „ 8 ü n d e n f a 1 1 “ ist  n i c li  t s anderes  als 
Hybridisation,  die  abscheuliclie  und  so  ver- 
liängnis volle  Vermischung  des  höheren  gött- 
lichen Menschen  mit  dem  tie rischen  Mensch  en. 

Blavatzky  zitiert  zur  Begründung  dieser  anthro- 
pologischen Tatsache  Dzyan  VIII,  37,  wo  gesagt  wird: 

,,Als  die  Dritte  sich  trennte  und  durch  die  Er- 
zeugung von  Menschentieren  in  Sünde  fiel,  wurden  diese 
[die  Tiere]  wild,  und  die  Menschen  und  sic  für  einander 
verderblich.  Bis  dahin  gab  es  keine  Sünde,  kein  Leben 
wurde  genommen  . . . Die  Kälte  zwang  die  Menschen 
Wohnungen  zu  bauen  und  Kleidung  zu  erfinden.  Dann 
wendete  sich  der  Mensch  an  die  oberen  Väter  [höheren 
Götter  oder  Engel]  die  Kirnianakayas  der  Kagas,  die 
weisen  Schlangen  und  Drachen  des  Lichtes  kamen  und 
die  Vorläufer  der  Erleuchteten  [Buddhas].  Göttliche 
Könige  stiegen  herab  und  lehrten  die  Menschen  Wissen- 
schaften und  Künste.“*) 

„Sie  nahmen  Weiber,  die  schön  anzusehen  waren, 
Weiber  von  den  Gemütlosen,  den  Schwachköpfigen.  Sie 
brachten  Ungetüme  hervor,  bösartige  Dämonen,  männ- 
liche und  weibliche  auch  Khado  mit  beschränkten  Ge- 
mütern.“ Genau  dasselbe  berichtet  Genesis  VI.  Genauere 
Ausführungen  über  die  Hybridisation  folgen  in  der  XL 
Strophe  des  vielzitierten  Buches: 

„30.  Während  der  dritten  [Rasse]  wuchsen  die  knochen- 
losen Tiere  und  veränderten  sich,  sie  wurden  zu  Tieieii 
mit  Knochen,  ihre  Chayas  wurden  dicht.  31.  Die  Tiere 
trennten  sich  zuerst;  sie  begannen  sich  zu  begatten. 
Der  zweifältige  Mensch  trennte  sich  auch.  Er  sagte: 
„Lasst  uns  wie  sie  [tun!];  lasst  uns  vereinigen  und  Ge- 
schöpfe erzeugen.“  Sie  taten  es.  32.  Lmd  jene,  %velche 
keinen  Funken  hatten,  nahm  en  ungeh  e u r e weibli  ch  e 

*)  Blavutsky,  1.  c.  S.  284. 


Möglichkeit  einer  fruchtbaren  Vermischung, 


23 


Tiere  zu  sich.  Sie  erzeugten  mit  ihnen  stumme  Rassen. 
Stumm  waren  sie  selbst.  Aber  ihre  Zungen  lösten  sich. 
Die  Zungen  ihrer  Nachkommen  blieben  schweigend.  Un- 
getüme brachten  sie  hervor.  Eine  Rasse  von  krummen, 
mit  roten  Haaren  bedeckten  Ungetümen,  die  auf  allen 
Vieren  gingen.  Eine  stumme  Rasse,  damit  die  Schande 
nicht  offenbar  würde. 

^ 33.  Als  sie  dies  sahen,  da  trauerten  die  Lhas,  welche 
nicht  Menschen  gebildet  hatten  und  sagten:  „Die  Ama- 
nasa  [die  Gemütlosen]  haben  unsere  zukünftigenWohnungen 
verunreinigt.  Das  ist  Karma.  Lasst  uns  in  den  Anderen 
wohnen.  Lasst  uns  sie  besser  belehren,  damit  nichts 
Schlimmeres  geschehe.  Sie  taten  es.  35.  Da  wurden  alle 
Menschen  mit  Manas  begabt.  Sie  sahen  die  Sünde  der 
Gemütlosen.“*)  Das  Wort  udumu  bedeutet  auch  „rot“. 
AVieder  stimmt  der  Bericht  der  grossen  Theosophin  mit 
der  biblischen  Quelle  wunderbar  überein,  denn  so  schreibt 
Bla vatsky  : **) 

„In  diesen  rothaarigen  und  haarbedeckten  Ungetümen, 
der  Frucht  der  unnatürlichen  Verbindung  zwischen  Men- 
schen und  Tieren,  inkarnierten  sich  die  Herrn  der  Weis- 
heit nicht.  So  entsprangen  durch  eine  lange  Reihe  von 
Umwandlungen,  die  unnatürlicher  Kreuzung  — unnatür- 
licher geschlechtlicher  Auswahl  — folgten,  im  entsprechen- 
den Verlauf  der  Zeit  die  niedrigsten  Abarten  der  Menschen, 
während  weitere  Bestialität  und  die  Frucht  ihrer  ersten 
tierischen  Fortpflanzungen  eine  Art  erzeugte,  welche  sich 
ein  Zeitalter  später  zu  den  Affensäugetieren  entwickelten.“ 

„Wie  kann  denn  der  Okkultismus  darauf  bestehen, 
dass  ein  Teil  der  Menschheit  der  vierten  Rasse  Junge  er- 
zeugte mit  AVeibchen  einer  anderen,  nur  halbmensch- 
lichen, wenn  nicht  ganz  tierischen  Rasse  und  dass  die 
aus  dieser  A^ereinigung  hervorgehenden  Hybriden  sich 


“)  Blavatsky,  1.  c.  193 


ff. 


24 


Das  Aussterben  der  Menschentiere. 


nicht  nur  selbständig  fortpflanzten,  sondern  auch  die  Ahnen 
der  heutigen  menschenähnlichen  Affen  hervorbrachten?“*) 
So  konnte  Blavatsky  zu  ihrer  Zeit  allerdings  fragen. 
Heute  jedoch,  nach  dem  wir  in  den  udumi,  baziati  und 
pagutu  die  lemurischeii  Wurzelrasaen  in  getreuer  Ab- 
bildung vor  uns  sehen,  nachdem  ich  in  meiner  „Theozo- 
ologie“ durch  eine  Menge  von  Stellen  nachgewiesen,  dass 
die  Vermischungen  mit  diesen  Anthropozoa  fruchtbar 
waren,  kann  wohl  die  Möglichkeit  der  Hybridisation  um 
so  weniger  bestritten  werden,  da  schon  der  ganze  Ha- 
bitus der  assyrischen  Menschenwesen  dafür  spricht,  Denn 
solche  Menschen,  wie  die  assyrischen  baziati  (ägyptischen 
Patäken),  gibt  es  heute  noch  genug  und  die  Vermischung 
mit  ihnen  ist  leider  Gottes  erwiesenermassen  fruchtbar 
und  beständig. 

Klaatsch  hält,  nach  Branco  und  in  Rücksicht 

auf  die  gelungenen  Transfusionsversuche  Fr ie  denthals 

die  fruchtbare  Vereinigung  sogar  zwischen  Mensch  und 
heutigen  Menschenafi'en  nicht  für  ausgeschlossen.  Aicht 
angezweifelt  wird  dagegen  die  Wahrscheinlichkeit  der 
fruchtbaren  und  heute  noch  wirksamen  Vermischung 
der  höheren  Menschen  mit  den  urzeitlichcn  Affenmenschen. 
Das,  was  ich  vor  Jahren  schon  behauptet  habe  und  was 
ich  als  den  Hauptfaktor  in  der  Rassenentwicklung  be- 
trachtete, das  muss  die  Wissenschaft  heute  allmählich 
doch  anerkennen. 

In  einem  der  neuesten  Hefte  der  naturwissenschaft- 
lichen Zeitschrift  „Globus“  (XC.  16,  S.,  253),  berührt 
Giuf  f ri  d o-Rugger  i in  einem  Artikel  die  Hybridisa- 
tion und  erörtert  die  Fragen:  1.  Ist  der  Neanderthaler 
und  Spyer  Mensch  spontan  ausgestorben?  2.  Wurde 
er  gewaltsam  ausgerottet?  3.  Hat  er  sich  durch  Evo- 
lution zum  modernen  homo  sapiens  entwickelt?  4.  Hat 
Kreuzung  und  Vermischung  ihn  aufgesaiigt?  Der  Ver- 

*)  ibid.  S.  205. 


No.  4.  Die  Kontinente  zur  Jurazeil.  (Nach  Neumayr). 


No.  5.  Lemuria  in  seiner  grössten  Ausdehnung 
nach  Öcott-Elliot. 

Die  starken  Linien  geben  die  Irniurisclie,  die  schwachen  die  heutige  Landverteilong  an. 


Der  entgSttlichte  Mensch. 


25 


fasser  kommt  zu  dem  Schluss:  „Und  weil  mau  ja  immer 
auch  bei  Annahme  einer  Evolution  [?],  auch  bei  An- 
nahme einer  Evolution  des  homo  primigcnius  unver- 
meidlich bis  zu  einem  gewissen  Grade  auf  Kreuzungen 
mit  Zugewanderten  stösst,  so  kann  man  als  wahrschein- 
lichstes Endergebnis  ein  Aussterben  infolge  frühzei- 
tiger und  späterer  Kreuzungen  an  nehmen 
und  als  Folge  eines  solchen  unvollständigen 
Aussterbens  das  Vorhandensein  morpholo- 
gischer Rückstände.“  Das  genügt  schon  um  meine 
Hybridisationstheorie  als  These  zu  begründen.  — Erst 
in  allerjüngster  Zeit  lernt  man  die  ganz  ungeheure  Be- 
deutung der  Hybridisation  nicht  allein  in  der  Theorie 
sondern  auch  in  der  Praxis  schätzen.  Wer  sich  dafür 
interessiert,  der  lese  Dr.  Wilhelm  Haackes  Aufsatz 
„Das  Rassenmischungsgesetz“  in  „Umschau“  X,  941. 

Blumen-  und  Viehzüchter  haben  auf  dem  Gebiete 
der  Hybridisation  ganz  wunderbare  Erfolge  erzielt.  *) 
Welche  Perspektive  eröffnen  sich  da  erst  für  eine  plan- 
volle Menschenzucht! 

„Viele  Arten  kreuzen  sich  tatsächlich.  — Erst  in 
jüngster  Zeit  ist  eine  neue  Mischrasse,  jene  der  Leporiden 
oder  Hasenkaninchen  gezüchtet  worden,  welche  voll- 
kommen fruchtbar  ist.“**) 

Auch  Wolf  und  Hund,  Fuchs  und  Hund,  Löwe 
und  Tiger,  Pferd  und  Zebra  können  gekreuzt  werden. 
Nach  Rütimcyer  entstand  unser  Hausrind  aus  der 
Vermischung  von  bos  primigenius,  bos  longifrons,  bos  fron- 

*)  Ueber  Bastardierung  im  Pflanzenreiche  vergleiche  die 
ausführliche  Litteraturangabe  in  Weltmanns  treftl.  Buch:  Politische 
Anthropologie,  193  S.  32  ff.  Der  Bahnbrecher  der  Hybridisations- 
theorie für  die  Botanik  ist  deVriesmit  seinem  Buch:  die  Mutations- 
theorie 1901.  Der  Amerikaner  Luther  Burbank  hat  durch  Hybri- 
disation staunenswerte  Erfolge  erzielt.  (Umschau,  X,  No.  43.) 

Blavatsky,  1.  c.  S.  300. 


Der  Mensch  der  Ursäuger, 


2f. 

tosus.  Andererseits  beweist  die  Unfruchtbarkeit  von  zw’ei 
extrem  voneinander  entfernten  Menschenrassen,  dass  „eine 
Kluft  zwischen  den  Menschen  von  oben“  und  den  „Men- 
schen von  unten“  existiert.  Ein  beredtes  Zeugnis  für 
diese  Tatsache  sind  die  Mulatten;  sie  sind  die  echten 
Hybriden.  Sie  sind  kurzlebig,  im  Charakter  fahrig  und 
gegen  Krankheiten  w'enig  widerstandsfähig.  Mit  Recht 
argumentiert  daher  Blavatsky  weiter:  „Unfruchtbar- 
keit ist  das  einzige  Ergebnis  des  Verbrechens  der 
Bestialität.  Die  Geheimlehre  lehrt,  dass  die  spezifische 
Einheit  der  Menschheit  selbst  jetzt  nicht  ohne  Ausnahme 
ist.  Es  gibt  Unfruchtbarkeit  zwischen  Menschenrassen. 
Darwin  bemerkt  einen  solchen  Fall  bei  einem  tasma- 
nischen  Stamm,  dessen  Weiber  plötzlich  in  Masse  von 
Unfruchtbarkeit  betroffen  wurden,  nachdem  unter  ihnen 
europäische  Kolonisten  angekommen  waren.“  — 

Nach  den  vorausgehenden  Untersuchungen  ergibt 
sich,  dass  die  Theorie,  die  alle  Menschen  von  Alfen 
abstammen  lässt,  die  eine  schematische  Entwicklung  aus 
dem  Niederen  zum  Höheren  annimmt,  einer  der  be- 
dauernswertesten Irrtümer  der  Menschheit  war,  der  noch 
in  künftigen  Tagen  der  historische  Zeuge  einer  bis  zur 
Selbstentäusserung  der  Menschenwürde  herabgesunkenen 
Zeit  sein  wird.  Der  göttliche  Ursprung  des  höheren 
Menschen,  das  Grunddogma  und  eigentlich  das  einzige 
Dogma  der  Theosophie,  wird  innerhalb  der  nächsten  Zeit 
auch  in  der  Wissenschaft  sich  wieder  Anerkennung  ver- 
schafft haben.  Denn  schon  mehren  sich  die  Anzeichen, 
dass  dem  allgemeinen  Affenrummel  eine  Ernüchterung 
folge.  Denn  so  äussert  sichHoernes  in  seiner  „Urge- 
schichte der  Menschheit,“  1897,  S.  45:  ,,Es  sei  be- 
merkt, dass  die  diluvialen  Bewohner  Europas  kaum  einer 
einheitlichen  Rasse  angehört  haben  können,  da  sich  schon 
unter  ihnen  „Kurzköpfe“  und  „Langköpfe“  befinden. 
Ferner  waren  alle  diese  Menschen,  die  wir  aus  den  er- 


r 


Die  niederen  Säuger  und  der  Mentch. 


27 


wähnten  Funden  näher  beurteilen  können,  ganz  wohl- 
gebildete  Leute  die  nach  ihrer  Leibesbeschaffenheit 
auch  unter  unsern  Zeitgenossen,  ohne  aufzufallen,  hätten 
auftreten  können.  Sie  hatten  keine  affenartigen  Rassen- 
nierkmale.“  — 

Kein  Satz  der  Theosophie  sollte  daher  in  unseren 
Tagen  eine  glänzendere  Rechtfertigung  und  Begründung 
finden  als  die  Sätze  der  theosophischen  Anthropogenesis: 

„Orangutan,  Gorilla,  Schimpanse  und  Paviane  sind 
die  spätesten  und  rein  physischen  Entwicklungen  aus 
anthropoiden  Säugetieren.“*) 

„Der  Mensch  war  das  erste  und  höchste  [Säuge-] 
tier,  welches  in  dieser  [viertrundigen]  Schöpfung  erschien. 
Dann  kamen  noch  gewaltigere  Tiere  und  als  letztes  von 
allen  der  stumme  Mensch,  welcher  auf  allenVierengeht.“**) 
Diese  Auffassung,  dass  die  Tiere  und  Affen  entartete 
Menschen  seien,  ist  der  Grundgedanke  der  alten  eso- 
terischen Anthropologien!  Schon  Brehm:  Tierleben  I, 
39  hatte  davon  Kenntnis,  wenn  er  schreibt: 

„Wegler  nennt  die  Affen  „nmgewandelte  Men- 
schen“ und  wiederholt  damit  die  uralte  und  doch  immer 
neue  Ansicht  aller  Völker,  welche  mit  diesen  fratzen- 
haften Wesen  verkehrt  haben  (sexuell?)  und  verkehren  . . 

Brehm  ahnte  selbstverständlich  nicht,  dass  einst  der 
Tag  kommen  werde,  wo  auch  die  Wissenschaft  die  „An- 
sicht der  Völker“  als  Wahrheit  wird  anerkennen  müssen. 
Denn  eine  nichts  weniger  als  theosophische  Autorität,  der 
Heidelberger  Anthropologe  Klaatsch  äussert  sich  über 
die  Stammesgeschichte  der  Menschheit  in  folgender  cha- 
rakteristischer Weise: 

„Von  der  Stammgruppe  der  Primatoiden  zweigten 
sich  im  Anfang  des  Tertiärs  einzelne  Formenreihen 
durch  Rückbildungen  ab,  so  dass  nur  die  Halbaffen,  Affen 

*)  Blavatsky,  1.  c.  203. 

*•)  Blavatsky,  1.  c.  301. 


28 


Die  niederen  Rassen 


und  Menschen  übrig  blieben.  Die  Huftiere  sind  dem- 
nach degenerierte  Formen  und  mehr  oder  weniger  alle 
Säugetiere  haben  primatoide  Anlagen.  Die  Wieder- 
erweckung alter  Entwickluugsbahnen  ist  Tierdressur.“*) 

Noch  entschiedener  spricht  sich  St  ratz**)  aus,  ohne 
zu  wissen,  dass  er  mit  den  Ansichten  der  Thcosophin 
Blavatsky  aber  vollständig  übereinstimmt,  wenn  er  sagt: 

„Der  Mensch  ist  dem  gemeinsamen  Urzustand  von 
allen  Säugetieren  am  nächsten  geblieben.  Es  hat  dem- 
nach der  Mensch  gegenüber  den  anderen  Primaten,  den 
Ungulaten  und  Carnivoren  gegenüber  ein  höheres  Alter.“ 
Dann  weiteres: 

„Nach  dieser  Auffassung  würde  der  Urmensch  direkt 
vom  Urprimaten  oder  Ursäuger  abstammen  und  sämtliche 
anderen  Säugetiere,  die  Affen  inbegriffen  sich  seitlich 
und  später  von  der  geraden  Entwicklungsbahu  entfernt 
haben.  Mau  müsste  demnach  die  Wurzel  des  mensch- 
lichen Stammbaumes  in  der  letzten  Periode  des  paläo- 
zoischen Zeitalters  zu  suchen  haben.“  f) 

St  ratz  geht  sogar  soweit,  dass  er  für  wahrschein- 
lich hält,  dass  der  Urprimate  mit  dem  Ursäuger  identisch 
gewesen  sei.  Dieser  Urprimate,  der  zugleich  auch  der 
Eo-Anthropos  gewesen  sein  müsste,  dürfte  in  seinem  inte- 
gralen Habitus  dem  Igel  ähnlich  gewesen  sein. 

Stratz  führt  in  seinem  bereits  öfter  zitierten  Werk 
diejenigen  noch  heute  existierenden  Tiere  auf,  die  den 
-Ahnen  der  verschiedenen  G-ruppen  am  ähnlichsten  sind. 
So  sei  das  Uramphibium  im  Salamander,  (salamandra 


*)  Klaatsch,  Entstehung  und  Entwicklung  des  Menschenge- 
schlechts. 

**)  Raturgesch.  d.  Menschen,  S.  70. 
t)  ibid.  S.  37. 


Theosophie  und  Paläozoologie. 


29 


maculosa)  der  Ursäuger  im  Igel  *)  (erinaceus  europaeus) 
und  der  Urprimat  im  Koboldmaki  (Tarsius  spectrum)  er- 
halten. Gerade  diese  drei  Tiere,  Salamander,  Igel  (Spitz- 
maus, Ratte,  Wiesel)  Maki  [Plattermaki,  Fledermäuse] 
spielen  in  den  Sagen  und  Spekulationen  der  Alten 
eine  wichtige  Rolle. 

Die  Abbildung  eines  solchen  altertümlichen  Men- 
schenwesens auf  dem  Knochenstück  von  Maz-d’Azil**), 
mit  spitzer  Schnauze,  flacher  Stirn  lässt  allerdings  auf 
eine  derartige  Urform  zurückschliessen.  Genau  denselben 
Typus  weisen  aie  bereits  besprochenen  Menschentiere  aus 
der  Höhle  vo  Altamira  auf. 

Ebenso  wird  von  der  modernen  Wissenschaft  zuge- 
geben, dass  die  niederen  Rassen  Hinabentwickelungen 
sind ! Ist  das  nicht  der  biblische  Luzifer,  der  von  seiner 
göttlichen  Höhe  hinabstürzt,  ist  das  nicht  der  althoch- 
deutsche „niderrise“  ? ! Denn  unsere  germanischen  Vor- 
fahren waren  aufgeklärtere  Theologen  als  sogar  unsere 
radikalsten  Freidenker.  Der  Teufel  war  ihnen  nicht 
das  ungreifbare,  gespenstische  Schreckbild,  das  heutzu- 
tage so  ausgiebig  zu  Erpressungen  ausgebentet  wird.  Er 
war  ihnen,  nach  der  althochdeutschen  Bezeichnung  zu 
schliessen,  der  gesunkene  Mensch! 

Dieser  Ansicht  pflichtet  auch  St  ratz  bei,  wenn  er 
sagt:  „Vom  phylogenetischen  Standpunkt  aus  unterliegt 
es  keinem  Zweifel,  dass  die  schwarze  Rasse  durch  die 
einseitige  Verstreckung  der  Kiefer  und  Zähne  im  Be- 
griöe  war,  einen  ähnlichen  Seitenweg  vom  menschlichen 
Hauptstamm  aus  anzuschlagen,  wie  ihn  vor  uralter  Zeit 
die  anthropomorphen  Rassen  genommen  haben.“ 

*)  Z.  B.  Herodot,  IV,  191,  wo  er  von  Zweibeinigen  „Wie- 
seln“ spricht,  Ausserdem  die  vielfachen  Ortsnamen  mit  diesen  Tieren 
als  Composita;  v.  Perz  macht  aufmerksam,  dass  in  solchen  Orten 
immer  Reste  einer  urrassigen  Bevölkerung  nachzuweisen  sind. 

**)  L’Anthropologie,  XIV,  531. 


30 


Die  völlige  Übereinstimmung. 


Mau  fragt  nun,  warum  haben  sie  diese  Entwickelung 
nicht  fortgesetzt?  Auf  diese  Frage  muss  Stratz,  der  ja 
sonst  ein  Anhänger  der  rein  materialistischen  Weltent- 
wicklung  ist,  zugeben:  „Für  die  schwarze  Rasse  wurde 
das  Fortschreiten  in  der  angestrebten  Richtung  durch 
die  Kreuzung  und  Mischung  mit  der  weisen  Rasse  ge- 
hemmt.“ Warum  soll  die  Hybridisation  erst  seit  der 
Zeit,  da  weisse  und  schwarze  Rasse  bestanden,  geübt 
worden  sein  und  ihre  Wirkungen  geäussert  haben?  Ist 
niclit  vielmehr  gerade  dadurch,  dass  man  der  Ansicht 
der  Alten  folgend  eine  seit  den  Urzeiten  stattgehabte 
Hybridisation  annimmt,  die  simultane  und  sukzessive 
Yerschiedenheit  der  einzelnen  Tierarten  und  Menschen- 
rassen erst  recht  erklärlich ! Es  muss  als  absolut  wahr- 
sclieinlich  angesehen  werden,  dass  sich  der  Ursäuger  mit 
gleichzeitig  lebenden  Ursauriern  und  Sauropsiden,  der 
Urprimate  mit  gleichzeitig  lebenden  Urmenschen,  Uraffon 
und  Ursäugern  fruchtbar  vermischen  konnte.  Ist  das 
Gesetz  der  Vererbung  jene  arterhaltende  und  stabili- 
sierende Kraft,  so  ist  die  Hybridisation  jene  Kraft,  die 
neue  Arten  schuf.  Die  eine  Kraft  differenzierte,  die  an- 
dere Kraft  integrierte.  Erde  und  Fauna  haben  in  den 
verschiedenen  Entwicklungsrunden  verschiedene  Phasen 
durchgemacht.  In  den  Zeitaltern  der  grossen  Konti- 
nente und  der  Zusammenballung  der  Landmassen  über- 
wog stets  die  integrierende  Kraft  der  Hybridisation. 
Ebenso  wie  im  Leben  der  Zelle  Spaltung  und  Ver- 
einigung in  ewigem  Gegenspiel  sich  folgen,  so  beherrscht 
auch  Spaltung  und  Vereinigung  die  Entwicklung  der  ge- 
samten Lebewelt. 

Fassen  wir  also  das  Ergebnis  unserer  Unter- 
suchungen zusammen:  Als  Resultat  ihrer  aus  esote- 
rischen Schriften  geschöpften  BewTisführung  gibt  Bla- 
vatsky*)  an: 

■ *)  l.  c.  l 78. 


Der  Triumpli  der  Theosopliie. 


31 


1 . Dass  die  Menschheit  polygeiietischen  Ursprungs  sei. 

2.  Dass  sie  im  Verlauf  ihrer  Entwickelung  ver- 
schiedene Fprtpflanzungsfähigkeit  besessen  habe. 

3.  Dass  die  Entwicklung  der  Tiere  nach  dem  Men- 
schen stattgefunden  habe,  oder  anders  gesagt,  dass  die 
Tiere  (Säuger)  Rückbildungen  der  Ursäugers  seien. 

Einen  jeden  dieser  Sätze  hat,  wie  ich  gezeigt  habe, 
die  moderne  Wissenschaft  geprüft  und  als  wahr  erwiesen, 
ohne  zu  ahnen,  dass  sie  damit  nur  die  alte  esoterische 
Wahrheit  wieder  entdeckt  haben. 

Noch  auffallender  aber  wird  der  Konsens  zwischen 
Wissenschaft  und  Theosophie,  wenn  man  den  Stanmi- 
baura  des  Menschengeschlechtes  nach  Blavatsky  mit 
dem  Stammbaum  nach  Stratz  vergleicht.  (Man  ver- 
gleiche die  Tabelle  auf  Seite  28). 

Diese  Tabelle  genügt,  um  zu  beweisen,  dass  die 
Wissenschaft  vor  der  Theosophie  unbewusst  bereits  die 
Waffen  gestreckt  hat.  Es  wäre  nun  höchste  Zeit,  dass 
die  Anthropologen  sich  mit  den  alten  esoterischen 
Schriften  beschäftigten.  Denn  diese  wissen  mehr,  als 
wir  heute  noch  festzustellen  imstande  sind.  Aber  ausser- 
dem ist  diese  Art  der  Forschung  und  Wissenschaft 
nicht  blos  graue  Theorie.  Es  ist  gar  nicht  auszu- 
sprechen, welchen  praktischenWert  diese  uralten  menschen- 
kundlichen  Wahrheiten  für  die  heutige  Menschheit 
haben.  Hier  haben  wir  die  Fundamente  der  einzigen 
und  ewigen  Menschheitsreligion  unter  einem  Trümmer- 
haufen späterer  Afterkulturen  wieder  aufgedeckt.  Auf 
diesen  Fundamenten  wird  sich  der  Tempel  des  neuen 
Glaubens  aufbauen,  der  Tempel,  dessen  Gott  der  schöne, 
veredelte,  wieder  in  die  Höhe  gezüchtete  Mensch  sein 
wird.  Wir  werden  wieder  in  unser  göttliches  Vater- 
haus von  den  Futtertrögen  der  Schweineställe  zurück- 
kehren und  die  Welt  wird  wahrhaft  eine  Welt  der 
Buddhas  und  Christi  sein! 


32 


Blavatsky:*) 

1.  Wurzelrasse  (astral) 


2,  Wurzelrasse 

(aetherisch) 


3.  Wurzelrasse 

(lemurisch) 


1 

Säugetiere 


4,  Wurzelrasse 

(atlantisch) 


Geologie: 


S tratz: 


Primordium  Wirbellose  Tiere 


I Primär 


Secundär 


Tertiär 


~i 1 

Nieder«  Menachen- 
Raaaen  affen 


I 

Chordatiere 

I 

ürfische 

I 

Uramphibien  (Karbon) 


ürsäuger 


1 

niedere  Säuger 


ürprimaten 


I I 

Pithekantbrop.  Antbropomophe 
Affen 


5.  Wurzelrasse  (Arier)  j Quartär  Urmensch 


*)  1.  c.  727, 
♦*)  1.  c.  48. 


Druck  Ton  Robert  Schumann,  Cütben  in  Anhalt. 


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